Das pulsierende Leben: Über Rückschläge, das sich selbst verlieren- und wiederfinden
- Yvonne Noll
- 7. Mai 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Okt. 2024
What the fuck!?
Es geschieht in unregelmäßigen Abständen, aber doch immer mal wieder… Wir haben das Gefühl uns selbst zu verlieren. Finden uns wieder, zurückgeschleudert in die Welt da draußen. Wir denken, dass alle innere Arbeit umsonst war und wir wieder am Anfang stehen. Bemerken tun wir es zumeist erst dann, wenn es bereits geschehen ist und sich dieses bekannte Gefühl von Ruhelosigkeit und „in der Luft hängen“ in uns breit gemacht hat. Und dann die Frage, die wir uns selbst stellen: „Wie konnte das denn schon wieder passieren!?“

Bekannte Themen auf einer neuen Ebene
Grade hatte man noch im Glück geschwelgt und gedacht, dass man jetzt wirklich weit gekommen wäre. Man hat gekostet vom kostbaren Nektar der Freiheit, der Glückseligkeit, des inneren Friedens und des „angekommen seins“. Sehnsüchte wurden erfüllt, man hat sich ausgewogen und im Gleichgewicht gefühlt und hat das Leben einfach genossen. Dankbarkeit hat unseren Seins-Zustand erfüllt. Und dann, ganz plötzlich, schlägt es wieder um. Man wird wieder in alte Dramen, Muster und Gefühlszustände zurückgeworfen. Gefühlt zumindest. Doch ist dem wirklich so? Oder sind wir auf einer anderen, neuen Ebene einfach auf alte Themen gestoßen. Einer höheren, feineren Ebene vielleicht?
Das Leben ist Veränderung - sich selbst verlieren und wiederfinden auf neuen Pfaden
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Leben pulsiert. Wir pulsieren. Und alles schwingt und bewegt sich in Wellen. Physikalisch gesehen also geschieht immerwährend ein Ausdehnen und ein Zusammenziehen. Und all das geschieht zyklisch. Genau so wie die Erweiterung und Ausdehnung unseres Bewusstseins. Es ist keine lineare Entwicklung die fortwährend gleichbleibend ist und das ist es, was wir verstehen dürfen. Wenn wir genau hinsehen, wird uns auffallen, dass die Themen, auch wenn sie noch so ähnlich wirken, in ihrer Intensität und Ausprägung sich doch verändert haben. Beziehungsweise haben wir uns verändert, unsere Ansichten, unser Denken, unsere Erfahrung, die Brille durch welche wir in die Welt blicken und das, was wir dadurch aus dem Thema nun machen können. Es ist eine neue Chance für uns Herausforderungen zu lösen, auf einer nächsten, einer höheren Ebene, wenn man so möchte. Dazu gehört das "sich selbst verlieren", damit wir uns auf neuer, wunderbarer Weise wiederfinden können.

Transformation durch das Wiedererleben
Das Leben ist ein fortwährender Entwicklungsprozess, wenn wir jedes Geschenk und jede Herausforderung annehmen. Stell es dir vor, wie eine Spirale, an dessen Grund du begonnen hast. Mit jeder Erfahrung und jedem Erlebnis, wenn du die Chance zur persönlichen Entfaltung genutzt hast, steigst du weiter auf. Es mag unmerklich geschehen und oft brauchen wir viele Umdrehungen, aber wir kommen weiter. Runde für Runde. Und was dabei geschieht, ist, dass wir unsere Gefühle, Emotionen, Energien und unser Bewusstsein transformieren.
Hör auf den Drachen des Lebens reiten zu wollen
Sei dir also gewiss, dass du, solange du dich weiterentwickeln möchtest und nicht aufhörst an dir zu arbeiten, nicht stillstehst oder zurückfällst. Wir Menschen sind absolute Gewohnheitstiere und unbewusst wollen wir Veränderung oft nicht willkommen heißen, weil es für uns Unsicherheit und Gefahr bedeutet. Doch wir müssen anfangen voller Demut und Dankbarkeit bereits Errungenes loszulassen, so schwer es auch fällt. So schaffen wir Raum für Neues. Neue Erfahrungen, neue Blickwinkel, neue Wege und Möglichkeiten. Es bedarf außerdem ein bewusstes Beenden des Festhaltens. Eine Beendigung der Farce, dass wir uns mit Dingen im Außen identifizieren, die wir nicht wahrhaftig sind. Und im Umkehrschluss identifizieren wir uns auch nicht mehr mit einem „Rückfall“ oder „Tief“ in unserem Leben.

Die wilde Fahrt auf dem Fluss des Lebens
Sieh eine solche Situation als einen Teil-Akt deines Lebens. Als vorübergehende Leinwand, welche du im JETZT bespielen darfst. Du kannst das Leben nicht kontrollieren, den Drachen nicht reiten, wenn du wahrlich LEBEN möchtest. Lass dich vom Drachen reiten und gib dich dem Leben hin, denn solange du dich gegen Gefühle wehrst und stattdessen andere Gefühle haben möchtest, erzeugst du Dramen und Leid. Hab vertrauen, dass alles stets zu deinem Höchsten und Besten geschieht. Nimm den Fluss des Lebens an, mit seinen verdammt hohen Wellen, den Höhenflügen und dem großen Glück…aber eben auch die tiefen Tiefen, welche schwere Energien und Emotionen mit sich bringen. Denn, und das muss dir bewusst werden… Du wirst sonst aufhören die schönen, aufregenden, bunten und leichten Seiten des Lebens wertzuschätzen, denn alles das hat nur seinen Wert, weil du auch die die Kehrseite der Medaille kennst.
Wehre dich nicht gegen den Sog, der dich runterzieht
Versuche künftig diese „Rückschläge“ als Übergang in eine höhere Ebene deines Bewusstseins zu sehen. Als neue Chance und als Geschenk des Lebens. Sei nicht so hart zu dir, verurteile dich nicht und kämpfe nicht gegen dich selbst und das Leben an. Wehre dich nicht gegen diesen Sog, der dich aus deinem gerade perfekt scheinenden Leben herauszieht und dich in einen deiner Schatten wirft. Bleib offen und lass dich vom Drachen reiten. Gib dich ihm hin. Wenn du achtsam bleibst, mitfühlend und gnädig – vor allem dir selbst gegenüber, aber auch dem Leben an sich – wirst du dich immer schneller aus diesen Verstrickungen befreien, weil es dich nicht mehr so tief in den Morast zieht, wie du es bereits erlebt hast. Ich verspreche dir, du wirst immer freier und bewusster in deinem Sein und du wirst dich nicht mehr verloren fühlen. Ganz im Gegenteil. Du wirst merken und begreifen, dass dich jeder Rückschlag…jedes Ausdehnen und Zusammenziehen…jede Erschütterung, einfach immer noch näher zu dir selbst bringt.
Du bist nicht alleine!
Und wenn du das Gefühl hast, all das alleine nicht halten zu können, dann lass dich begleiten und unterstützen. Du bist nicht alleine. Es gibt Menschen wie uns, die dir zu Seite stehen und dich an der Hand nehmen, wenn du das möchtest. Solltest du dir eine/n Wegbegleiter/in wünschen und dich von unserer Arbeit angesprochen fühlen, freuen wir uns über eine Nachricht von dir.
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